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05.12.2023 Frauenheilkunde

Beckenbodengesundheit nach Geburt

Nachwuchspreis der Deutschen Kontinenz Gesellschaft

(v.l.) Dr. Constanze Amir-Kabirian und Dr. Janice Jeschke, Fotos: Michael Wodak
(v.l.) Dr. Constanze Amir-Kabirian und Dr. Janice Jeschke, Fotos: Michael Wodak

Dr. Constanze Amir-Kabirian, Assistenzärztin in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik Köln, hat auf dem 34. Kongress der Deutschen Kontinenz Gesellschaft (DKK) in Leipzig den mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchspreis gewonnen. Zusammen mit Dr. Janice Jeschke, ebenfalls Assistenzärztin in der Frauenheilkunde, wurden erste Zwischenergebnisse der prospektiven EPAD-Studien ("Early Pelvic floor intervention After Delivery") zum Thema Beckenbodengesundheit junger Mütter nach der Geburt prämiert.

Nach einer Geburt liegt der Fokus oft auf dem Neugeborenen und weniger auf der Mutter. Dennoch treten Beckenbodenbeschwerden in Form von Harn- oder Stuhlinkontinenz, Sexualdysfunktion oder Senkungsbeschwerden gehäuft auf und werden vielfach nicht oder nur ungenügend thematisiert, oftmals wird auf eine "Spontanheilung" gehofft.

Im Rahmen dieser prospektiven Studie wurden bisher 408 Wöchnerin und junge Mütter zu je vier Zeitpunkten innerhalb des ersten Jahres nach Geburt befragt und untersucht. Etwa 60 Prozent der teilnehmenden Frauen würden sich eine Aussprache über die Problematik wünschen, während lediglich 30 Prozent ihre Beschwerden gegenüber der Ärztin oder dem Arzt überhaupt thematisierten.

Durch das vom Centrum für Familiengesundheit (CEFAM) der Uniklinik Köln geförderte Projekt wurde im Rahmen dieser Studie zusätzlich eine postpartale Beckenbodensprechstunde eigens in der Frauenheilkunde eingerichtet, um den teilnehmenden Müttern im Falle von Beckenbodenbeschwerden die Möglichkeit einer Vorstellung und Anbindung anzubieten.

Die Daten der EPAD-Studie zeigen, dass ein hohes Versorgungsdefizit vorliegt und junge Mütter von einer besseren Aufklärung, Anbindung und Beratung rund um das Thema Beckenbodengesundheit profitieren können.