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27.11.2023 Frauenheilkunde

Abstractpreis für urogynäkologische Grundlagenforschung

Zwei Medizinier ausgezeichnet

(v.l.) Mathieu Pfleiderer und Priv.-Doz. Dr. Sebastian Ludwig, Fotos: Michael Wodak
(v.l.) Mathieu Pfleiderer und Priv.-Doz. Dr. Sebastian Ludwig, Fotos: Michael Wodak

Mathieu Pfleiderer, Assistenzarzt in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uniklinik Köln, und Priv.-Doz. Dr. Sebastian Ludwig, Leiter der biomechanischen Arbeitsgruppe, haben den Best-Abstract-Preis der XVI. Tagung der European Urogynecological Association (EUGA) im italienischen Varese gewonnen. Als präsentierender Autor nahm Mathieu Pfleiderer den mit 500 Euro dotierten Preis in der Kategorie urogynäkologische Grundlagenforschung für die Arbeit zum Thema "A biomechanical analysis of cervical and bony fixation methods for laparoscopic apical fixation in a porcine model" entgegen.

Im Rahmen von urogynäkologischen Senkungsoperationen werden zur Rekonstruktion der anatomischen Verhältnisse häufig synthetische Materialen in Form von Netzen zur Verstärkung der ligamentären Strukturen oder Faszien eingesetzt. Als sogenannter operativer Goldstandard gilt hierbei die Sakrokolpopexie, bei der das deszendierende Scheidenapex gehoben wird. Dabei wird ein Netz zwischen Scheidenapex und Kreuzbein implantiert und entsprechend fixiert. Nicht selten kommt es hierbei zu einem Rezidiv der Senkung. Dabei kommt die „biomechanische“ Frage auf, ob dieses Rezidiv unter anderem durch eine unzureichende Fixierung der Netzstruktur bedingt ist. Da es eine hohe Anzahl an operativen Varianten und Modifikationen der Sakrokolpopexie gibt und eine genaue Standardisierung der operativen Technik fehlt, wirkt sich dies auch auf die Vergleichbarkeit der klinischen Ergebnisse und Rezidive aus.

In der prämierten Arbeit wurden durch biomechanische ex-vivo Experimente unterschiedliche chirurgische Fixationsmethoden (Nahtfixation, Tacker, etc.), welche ihre Anwendung bei der Befestigung dieser Netzstrukturen finden, im Hinblick auf Belast- und Dehnbarkeit sowie Zuverlässigkeit (Materialversagen) verglichen. Hier zeigte sich unter anderem, dass die zweifache Nahtfixation sowie die trianguläre Fixation mittels Titantacker an effektivsten gegenüber resorbierbaren Tackern war.  

Biomechanische Experimente dieser Art optimieren die Operationsmethodik, verringern die Rezidiv- und Re-Operationsrate und können somit entscheidend zur Patientensicherheit beitragen.